Armando Lodolini (1888-1966)
Armando Lodolini wurde am 26. März 1888 in Rom als Sohn von Alessandro, einem Lebensmittelhändler, und Laura Diamantini geboren.
Nach dem Abitur schrieb er sich an der juristischen Fakultät ein und gewann gleichzeitig ein Auswahlverfahren für die Verwaltung des Staatsarchivs.
Zu Beginn seiner Laufbahn war er in Modena tätig (1909-11) und absolvierte in dieser Zeit auch die Schule für Paläographie am Staatsarchiv in Parma.
Später wurde er an das Staatsarchiv in Rom versetzt, wo er bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs arbeitete, an dem er teilnahm und mehrfach für militärische Verdienste ausgezeichnet wurde.
Nach dem Krieg und der Wiederaufnahme der Arbeit waren die folgenden Jahre durch ein intensives Engagement sowohl in der wissenschaftlichen als auch in der volkstümlichen Produktion – umfangreich und äußerst vielfältig – und in der politischen Tätigkeit gekennzeichnet, in der er sich schon in jungen Jahren aktiv engagierte, zunächst durch den revolutionären Syndikalismus, dann durch seine Nähe zur Partei Mazzinis und schließlich durch seine Zugehörigkeit zum Faschismus.
Im Staatsarchiv in Rom war er der engste Mitarbeiter des Direktors Eugenio Casanova, und es ist kein Zufall, dass Lodolinis Name mit vielen Aktivitäten zur Neuordnung und Inventarisierung wichtiger Archivbestände verbunden ist.
In den Jahren 1933-35 trat er die Nachfolge Casanovas als Regent des Staatsarchivs an, wurde aber bald darauf nach Bologna versetzt, wo er aufgrund von Berichten über Missbrauch durch einige Mitarbeiter entlassen wurde. Erst viele Jahre später, 1948, wurde er rückwirkend wieder eingestellt, und zwei Jahre später wurde er Direktor des Staatsarchivs in Rom und der damit verbundenen Institute, d. h. des ehemaligen Königreichsarchivs und der Schule für Archivistik, Paläographie und Diplomatik.
Im Jahr 1953 war er der erste Leiter des neu gegründeten Zentralen Staatsarchivs, während er 1956 die Leitung des Staatsarchivs in Rom aufgab und in den Ruhestand ging.
Aus seiner Ehe mit Ada Francioni ging sein Sohn Elio (1922-2023) hervor, ebenfalls ein berühmter Archivar.
In seinem letzten Lebensjahrzehnt war er weiterhin als Archivar, Journalist, Dozent und Autor zahlreicher Veröffentlichungen in den Bereichen Geschichte, Literatur, Recht und natürlich Archive tätig. Sein besonderer Fleiß und sein ausgeprägter Eklektizismus machen ihn bis heute zu einem der bekanntesten Namen der italienischen Archivarbeit des 20. Jahrhunderts.
Er starb am 2. August 1966 in Rom.
Sie können die Geburtsurkunde auf dem Ahnen-Portal einsehen: Archivio di Stato di Roma > Stato civile italiano > Roma > 1888
Das Original wird im Staatsarchiv Rom aufbewahrt.
Weitere Informationen zur Person von Armando Lodolini finden Sie im Eintrag im Dizionario Biografico degli Italiani, herausgegeben von Anna Lia Bonella.