Das Leben und die Leidenschaften von Enrico Bagni sind auf 8mm- und Super8-Film festgehalten. Aus den Filmen, die ausschließlich von Enrico gedreht wurden, entsteht ein lebendiges Porträt der Persönlichkeit des Autors sowie der Stadt und des sozialen Umfelds. Der 1921 in Reggio Emilia geborene Enrico Bagni kehrte 1951 für immer nach Reggio Emilia zurück, nachdem er eine Anstellung bei Officine Meccaniche Fratelli Lombardini gefunden hatte. Dank seines neuen Jobs gelang es Enrico, die lang ersehnte Kamera zu erwerben, und so begann er, seine Leidenschaften und die wichtigsten Ereignisse seiner Heimatstadt zu filmen. Die Filme zeigen nicht nur Familienaufnahmen, sondern auch die Entwicklung und den Wandel des Lebens in Reggio Emilia in noch nie dagewesener Weise. Unter anderem: die Filmaufnahmen vom Giro d’Italia 1952, in denen die rasante Fahrt von Fausto Coppi zu sehen ist; die Ausstellung “Typische Produkte aus Reggio Emilia und Mechanik in der Landwirtschaft”, die 1955 in den öffentlichen Gärten der Stadt stattfand und vom damaligen Landwirtschaftsminister Giuseppe Medici besucht wurde. Von großem Interesse sind auch die zahlreichen Filme, die Enrico seiner Leidenschaft für die Berge und das Bergsteigen widmet. Vom Klettern über das Skitourengehen bis hin zu den einfachsten Ausflügen stellen diese Filme ein wichtiges Dokument über die Geschichte und die Praktiken des Bergsteigens und die vom C.A.I. (Club Alpino Italiano), dem Enrico angehörte, organisierten Aktivitäten dar.

Der Benutzer kann den filmischen Hintergrund anhand einer großen Auswahl von Sequenzen erkunden, die von Enrico Bagni gedreht wurden. Digitalisiertes Filmmaterial kann in chronologischer Reihenfolge oder über das Menü eingesehen werden. Kurze Texte, die in Titeln, Bildunterschriften oder über Bildern eingefügt werden, führen in den Kontext ein und geben präzise Hinweise auf Personen, Orte und Situationen. Die Informationen wurden durch sorgfältige Recherche, Dokumentation und Katalogisierung zusammengetragen. Der Schnitt und die Videobearbeitung wurden mit der Software Klynt durchgeführt.

(Text von Ilaria Ferretti)