Familien ohne Grenzen
Die Geschichte der Familie Quaranta ist eine Geschichte von großen und kleinen Wanderungen in der ersten Hälfte des 20. Agostino Quaranta ist ein junger Unteroffizier der Armee, der aus beruflichen Gründen nach Bologna gezogen ist. Hier lernt er Jolanda kennen, die sehr jung in die Stadt gekommen ist, um einer wohlhabenden Familie zu dienen. Die beiden verlieben sich sofort ineinander und Agostino verzichtet sogar darauf, für Jolanda nach Kanada zu gehen, wo seine große Familie nun lebt. Inmitten von tausend Schwierigkeiten gelingt es den beiden schließlich zu heiraten und die turbulente Kriegszeit unbeschadet zu überstehen, indem sie sich endgültig in Bologna niederlassen.
Agostino, der sich schon immer für die Fotografie begeisterte, begann erst in den späten 1950er Jahren mit dem Filmen. Seine 23 8-mm-Filme sind ganz der Familie gewidmet, aber das häusliche Umfeld ist nicht immer das eines typischen Bologneser Hauses. Es handelt sich um eine Großfamilie, zu der neben seinen Kindern Enzo und Maria Grazia auch seine Enkel, Cousins und Cousinen sowie Schwiegereltern für längere Zeit gehören. Gelegenheit zum Filmen bieten dann oft Familientreffen an den unterschiedlichsten Orten: Kalabrien, wo Agostino geboren wurde, und die Apenninen, wo Jolanda herkommt; Rieti und San Giorgio a Cremano, wo auch ihr Sohn Enzo die Unteroffiziersschule besucht; Toronto und die Niagarafälle, wo Agostinos Eltern und einige seiner Geschwister leben und wo die Familie 1964 nach Jahren der Entfernung endlich wieder zusammenkommt.
So entsteht eine abwechslungsreiche und ungewöhnliche Familiengeografie, die den Hintergrund für die Spaziergänge bildet, die die kleine Maria Grazia ständig für das Filmset ihres Vaters Agostino unternimmt.
Der Benutzer kann die Filmsammlung anhand einer großen Auswahl von Sequenzen erkunden, die von Agostino Quaranta gedreht wurden. Digitalisiertes Filmmaterial kann in chronologischer Reihenfolge oder über das Menü eingesehen werden. Kurze Texte, die in Titeln, Bildunterschriften oder über Bildern eingefügt werden, führen in den Kontext ein und geben präzise Hinweise auf Personen, Orte und Situationen. Die Informationen wurden durch sorgfältige Recherche, Dokumentation und Katalogisierung zusammengetragen. Der Schnitt und die Videobearbeitung wurden mit der Software Klynt durchgeführt.
(Text bearbeitet von Chiara Petrucci)